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Anton: Datenbank für Ausstellungsobjekte in Oberhaushof

Von Jonas Bühler, Verantwortlicher Kommunikation, Website und Inventar Ausstellung Oberhaushof

Die Ausstellung Oberhaushof in Feldbach am Zürichsee umfasst rund 20’000 Objekte aus über 250 Jahren Hofgeschichte. Darunter befinden sich neben Büchern und Bildern auch Kleider, Möbel, Geschirr oder landwirtschaftliche Geräte.

Die Ausstellung Oberhaus umfasst rund 20’000 Objekte. Viele davon sind mit einem handgeschriebenem Zettel versehen, auf dem steht, wem sie gehört haben. Bild: Martin Zeller.

All diese Objekte wurden von Rosmarie Bühler, die in den Siebzigerjahren mit der Einrichtung der Ausstellung begann, in einem handschriftlichen Inventar erfasst und kategorisiert. Seit dem Tod von Rosmarie Bühler kümmert sich die Stiftung Lebensspuren Oberhaushof um die Ausstellung. Derzeit läuft ein Projekt, um die Ausstellung zu verdichten und anhand thematischer Führungen zugänglich zu machen. Im Zuge dieses Projekts wird auch das handschriftliche Inventar in eine digitale Datenbank überführt – genauer gesagt: in Anton.

Das handschriftliche Inventar umfasst mehrere nach Räumen und nach Themen sortierte Ordner mit insgesamt rund 5’500 Seiten.

Zur Verwaltung eines Bestands von rund 20’000 Objekten ist ein analoges Inventar nicht mehr zeitgemäss. Aktualisierungen sind umständlich und die Suche nach einem bestimmten Objekt erfordert viel Geduld und Vorwissen. Für uns war deshalb klar, dass wir das handschriftliche Inventar in eine digitale Form überführen müssen. Wir suchten nach einer alltagstauglichen Lösung, die eine hierarchische Strukturierung nach Standort erlaubt und über umfassende Suchfunktionen verfügt. Ausserdem sollten die Objekte mit den Personen verknüpft werden können, denen sie einmal gehört hatten. Das ist für unseren Bestand zentral, denn wir sind in der privilegierten Lage, dass wir von vielen Objekten in unserer Ausstellung wissen, wie sie in den Bestand kamen und wer sie besass. Weiter sollten Informationen zu Materialbeschaffenheit und Pflege der Objekte erfasst werden können.

Alle gewünschten Funktionalitäten fanden wir mit der Archivsoftware Anton. Obwohl Anton eigentlich auf Dokumentenarchive ausgelegt ist, eignet sich die Lösung hervorragend für unsere Zwecke: Wir konnten die einzelnen Räume der Ausstellung in der Datenbank als übergeordnete Einheiten erfassen und die Objekte, die sich in den Räumen befinden, darunter einsortieren – als Einzelstücke oder in Dossiers gruppiert. Wir können Akteure mitsamt Lebensdaten erfassen und unter «Provenienz» mit den einzelnen Objekten verknüpfen. Mittels Schlagwörtern können wir erfassen, aus welchen Materialien ein Objekt besteht, was uns bei der Pflege nützlich ist. Ausserdem können wir Bilder zu den Objekten hinterlegen und sie nach Objektkategorie sortieren.

In Anton lassen sich nicht nur Schriftstücke erfassen, sondern auch Objekte wie diese Nähmaschine von Ida Meier.

Um Anton auch für Ausstellungsobjekte nutzen zu können, waren nur geringe Anpassungen notwendig. Die Liste der Objekttypen musste angepasst werden, ausserdem fügten Kränzle & Ritter das Ereignis «Pflege» zu den Formularen hinzu. Damit können wir erfassen, wann ein Objekt gereinigt oder sonst gepflegt wurde.

Wir verwenden Anton nun seit rund zwei Jahren als Inventardatenbank für die Ausstellung Oberhaushof. Nach dieser Zeit können wir bestätigen, dass sich die Software auch für Sammlungen und Bestände eignet, die nicht in erster Linie Schriftstücke umfassen.

Derzeit ist unsere Inventarbank noch nicht öffentlich zugänglich, da die Erfassung noch läuft. Sobald wir damit an einem guten Punkt angelangt sind, werden wir das Inventar auch für Aussenstehende öffnen.